Die Novellierung des Kita-Gesetzes im niedersächsischen Landtag hat große Wellen geschlagen. Verbände, Gewerkschaften, Elterninitiativen und die Wissenschaft: Sie alle bemängeln, dass nach mehr als zwei Jahrzehnten Qualitätsstandards und Personalschlüssel nicht verbessert werden sollen. Das Land wolle die Regeln in weiten Teilen an ohnehin bereits geltende Vorgaben des Bundes anpassen.
Die SPD Barßel kann die Kritik nachvollziehen. Wir sehen die wertvolle Arbeit des Fachpersonals in den Kindergärten und bitten in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten Weil und den Kultusminister Tonne um Nachbesserung:
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil,
sehr geehrter Herr Kultusminister Tonne,
die SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde Barßel kann die Kritik an der Novellierung des Kita-Gesetzes nachvollziehen.
Wir wissen die wertvolle Arbeit unseres Fachpersonals in den Kindergärten zu schätzen und uns ist bewusst, dass der derzeitige Fachkraft-Kind-Schlüssel nicht ausreicht um Kinder ausreichend zu begleiten und zu erziehen.
Uns ist wichtig, dass das Thema Inklusion so zum Tragen kommt, wie es die UN-Behindertenrechtskonvention vorsieht. Alle Kinder sollen unabhängig von ihren individuellen Merkmalen gemeinsam am Bildungsprozess teilhaben. Jedes Kind mit einer Behinderung sollte einen Rechtsanspruch auf einen integrativen Kindergartenplatz haben.
Von den Fachkräften wird zunehmend mehr erwartet. Zum Beispiel nehmen das Sprachfeststellungsverfahren, Sprachförderung und Sprachbildung bei gleich gebliebener Verfügungszeit zunehmend mehr Zeit in Anspruch.
Um den Bildungsauftrag qualitativ gut zu erfüllen und die Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen zu verbessern ist es notwendig, die Verfügungszeiten dementsprechend anzupassen.
Fortbildungen sollten mehr gefördert und finanziert werden. Eine solche Qualitätssicherung kommt den Kindern und dem Fachpersonal zugute und macht auch eine Ausbildung in diesem Bereich attraktiver.
Hiermit teilen wir der Landesregierung mit, dass wir enttäuscht sind, dass die versprochenen Verbesserungen nicht zum Tragen gekommen sind.
Wir bitten um eine Erklärung, warum dieses so ist und bitten um eine Nachbesserung.
SPD-Fraktion SPD-Ortsverein
Ursula Nüdling Hartmut Wrede